Gottfried 'Tiz' Tritten
Eröffnung mit kleiner Geburtsfeier für Interessierte: Mittwoch, 13. Dezember 2023, 16–19 Uhr (Geburtstag von Gottfried Tritten 1923–2015)
Vernissage: Samstag, 16. Dezember 2023, 16–19 Uhr
Finissage: Samstag, 30. März 2024, 16–19 Uhr
Öffnungszeiten: 16. Dezember 2023–30. März 2024, DO 16–19 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung (076 331 66 77).
Ort: Galerie Artiz, Crêt-de-Fourmis 1, 2515 Prêles
Verlängerung!
Die Ausstellung kann noch bis am 2. Mai 2024 jeweils Donnerstags von 16–19h oder auf Anfrage besucht werden.
Bitte melden Sie sich in jedem Fall telefonisch oder per E-Mail an. Danke!

Gottfried Tritten | Retrospektive zum 100-jährigen Geburtstag
...zeigt Werke des Kunstmalers und -pädagogen Gottfried 'Tiz' Tritten (13. Dezember 1923–15. Januar 2015)
Es werden Werke aus allen Schaffensperioden gezeigt.
Der Künstler

Gottfried Tritten
1923 am 23. Dezember an der Lenk geboren. Jugend in der Bergwelt des Simmentals.
1943–1948 Studium an der Kunstgewerbeschule Basel. Abschluss mit Zeichenlehrerdiplom.
1948–1951 Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Psychologie an den Universitäten von Basel und Bern.
1955 Wohnort: Oberhofen am Thunersee.
1962 Geburt seiner Tochter Sibylle Tritten.
1969 Atelierbau in Grimisuat im Wallis.
1977 Übersiedlung nach Grimisuat im Wallis.
1982 Preis 'Pour le mérite' der Gemeinde Grimisuat in Anerkennung für die kulturellen Bemühungen.
1984 Aufgabe der pädagogischen Verpflichtungen.
1985 Ehrendoktor der Universität Bern. Mitbegründer der Gesellschaft Biz'art zur Unterstützung zeitgenössischer Kunst im Wallis.
1986 Kulturpreis der Stadt Thun.
1997 Studienaufenthalt in Japan.
2015 Gottfried Tritten stirbt am 15. Januar nach nur zweimonatigem Aufenthalt im Pflegeheim in Allmendingen (Thun). Er war bis zum Schluss immer künstlerisch tätig und schaute.

1950–1970 Lehrstelle als Kunsterzieher am staatlichen Lehrerinnenseminar Thun.
1958 Im Rahmen der Lehrtätigkeit entsteht 'Gestaltende Kinderhände', ein didaktisches Handbuch für das bildnerische Gestalten und Denken der Fünf- bis Zehnjährigen (übersetzt ins Französische, Englische und Holländische).
1968 Erziehung durch Farbe und Form, ein didaktisches Handbuch zur bildnerischen Erziehung der Elf- bis Sechzehnjährigen (übersetzt ins Französische, Englische und Amerikanische).
1968 Im Auftrag der Erziehungsdirektion des Kantons Bern Studienaufenthalt (Kunst und Kunsterziehung) in den USA und Kanada.
1968–1984 Lehrauftrag am Centre de Formation du Corps enseignant secondaire der Universität Bern.
1970–1972 Stark von der pädagogischen Aufgabe (Auf- und Ausbau, Leitung der Abteilung 'Education artistique') in Anspruch genommen, führt zu einem weitgehenden Verzicht auf Ausstellungen. Schwierigkeit, die künstlerische Tätigkeit mit der pädagogischen zu verbinden. Beschäftigung mit der Rolle des Künstlers | der Künstlerin in der Gesellschaft, besonders im Bereich der Erziehung.
1977 Aufgabe der pädagogischen Verpflichtungen. Erziehung zur Farbe: Malen, ein didaktisches Handbuch zur bildnerischen Erziehung (übersetzt ins Französische).
1989 Das Buch 'Malen, Erziehung zur Farbe' erscheint in Paris.

1949 Entdeckung der provenzalischen Landschaft. Begegnung mit Pablo Picasso in Antibes.
1951–1952 Entdeckung des Wallis: Landschaften und Figuren. «Was ist Abstraktion?» Erste Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz. Erster und zweiter Marokkoaufenthalt: Der Mensch in der Landschaft. Neue Inhalte und Konzepte erfordern grössere Formate.
1953 Spanien: stark rhythmisierte Landschaften. Entdeckung der Farbe 'Rot'. 'Le Valais', Mappe mit 30 mehrfarbigen Lithographien zu Gedichten von René-Pierre Bille. Eidgenössisches Stipendium für angewandte Kunst.
1954 Begegnung mit Hermann Hesse und Friedrich Dürrenmatt: Bildnisse (Zeichnungen, Lithographien und Malereien); Preis bei Porträtwettbewerb des Kunstkredites Basel.
1955 Mit dem Wechsel des Wohnorts nach Oberhofen am Thunersee folgt die Entdeckung des Niesens, der später zum Inbegriff seiner Bergbilder werden wird.
1957 Dritter Marokkoaufenthalt: Versuch, Elemente der sichtbaren Wirklichkeit mit solchen der freien Erfindung zu verbinden. Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und in Deutschland (Frankfurt, Hannover, Bremen). Gründung des Club 57, einer Vereinigung zur Unterstützung zeitgenössischer Kunst.
1958 Erster Griechenlandaufenthalt. Begegnung mit Odysseus Elytis.
1958–1967 Unter dem Einfluss der amerikanischen 'action painting' schrittweiser Übergang zu einer freien Malweise mit dem Anliegen, eine eigene Zeichensprache zu erarbeiten, die sowohl dem persönlichen Rhythmus wie der sichtbaren Wirklichkeit verpflichtet ist und sich ausweitet zur freien malerischen Erfindung. Versuch, Landschaftseindrücke in eine persönliche Zeichen- und Farbwelt umzusetzen. Zunächst Beschränkung auf die Farben Schwarz und Weiss; dann Übergang zu monochromer Farbgebung. Gegenüberstellung von Ruhe und Bewegung; Einfluss des Tao.
1964–1969 Ausstellungen im Inland und Ausland (Paris, Brest, Lyon, Bordeaux). Erste öffentliche Aufträge: Tapisserie (Aubusson) für die Eingangshalle des Rathauses Thun und Mosaik für die Kantonalbank Thun. Glasrelief 'Der Keim des Lebens' für das Regionalspital Herisau. In Paris lernt er Tapiès kennen.
1968 Begegnung mit Frank Tobey: Diskussion über die Bedeutung des Zen für die westliche Kunst. Erste Versuche zu Bildern mit auswechselbaren Elementen.
1968 Studienaufenthalt (Kunst und Kunsterziehung) in den USA und Kanada. Begegnung mit amerikanischen Künstlern der 'action paiting' und der 'pop-art' wie Leslie, Dine, Warhol, Kline, Diebenkorn...
1970 Ausstellungen in der Schweiz, im Museum Lissabon und 'A Group of 8 Swiss Artists' in verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten. Experimente: Bilder und Reliefs mit auswechselbaren Elementen. Improvisationen und Variationen zum Thema Akt: 'Susanna im Bade' und 'Hommage à René Char', zwei Zyklen von 16 beziehungsweise 36 Bildern.
1971 Gründet Grimisu'art, eine Vereinigung zur Förderung der Kunst.
1974 Galerieausstellungen in der Schweiz; Gesamtausstellung im Kunstmuseum Thun.
1974–1986 Weitere Bildzyklen mit auswechselbaren Elementen: 'Geburt der Venus' (1973–1978); 'Berg – Mensch – Malerei' (1977–1986); 'Hände' (1981–1986).
«Zeit meines Lebens hat sich meine Phantasie am Gewöhnlichen entzündet: an der Landschaft, am Menschen, an den Dingen des alltäglichen Lebens. Die Themen meiner Zeichnungen und Malereien bleiben denn auch über alle Jahre diesselben. Zu ihnen gehört Der Berg. Als Gebirgler fasziniert mich am Berg zunächst seine Erscheinung und deren immerwährende Verwandlung. Ich sehe und empfinde in ihm aber auch ein Sinnbild des menschlichen Geistes, der immer höher hinauf strebt und immer neue Horizonte erschliesst. Schliesslich verwandelt sich der Berg in der Welt der Vorstellungen und inneren Bilder zu immer neuen Zeichen, in denen das Unsichtbare, das Geheimnisvolle, das Magische des Berges Ausdruck sucht. Jede Betrachtungsweise ist eine Möglichkeit, jede Auseinandersetzung beschwört andere Möglichkeiten herauf und führt zu immer neuem bildnerischen Ausdruck.»
1975 Drei Objekte 'Y' in Eisenblech, Holz, Plexiglas mit Neonlicht; Installation Sekundarschule Steffisburg in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Fritz Gottardi und dem Architekten Peter Schenk.
1985 'Ondinen': Spiegelrelief, Bernische Kraftwerke Ostermundigen. Mappe mit 4 Serigraphien zum Thema 'Hand'. Zyklus 'Hände', Gemeindezentrum, Heimberg und Spital von Gravelone, Sion.
1985 Mitbegründer der Gesellschaft Biz'art zur Unterstützung zeitgenössischer Kunst im Wallis.
1986 Retrospektive im Kunstmuseum Thun.
1986–1991 Galerie-Ausstellungen: W. von Gunten, Thun; Carzinaga und Uecker, Basel; «H», Margrit Haldemann, Bern; Esther Münger, Burgdorf; Patrick Roy, Lausanne; Post Scriptum, Belfaux; Toda Bechstein, Burgdorf.
1987 Retrospektive im kantonalen Kunstmuseum von Sitten. Kunstmessen von Basel und Barcelona.
1988 Spiegelrelief im Regionalspital von Thun.
1989 Projekt 'Lux' im Verwaltungsgebäude der Kraftwerke Sion: Installation mit farbigen Spiegeln und Neonlicht. Ausstellung 'Schweizer Glasmalerei'; Ausstellungen in der Galerie 'H', Bern und in der Galerie Schützenlaube, Visp.
1990 Glasbild in der Kapelle der Klinik Sainte Claire in Siders.
1991 GSMBA/VS: Gruppenausstelung im Kulturzentrum Prag.
1988–1993 Zyklen zum Thema 'Ruhe und Bewegung' und 'An Ištar' in den Farben Schwarz und Blau.
1992–1993 Retrospektive (1978–92) im Kunstmuseum von Helsinki (Werkkatalog).
1994 Retrospektive (1978-94) im Museum Manoir und der Fondation Moret von Martigny (Katalog). Ausstellung mit dem Bildhauer André Raboud in der Galerie Wilfried von Gunten, Thun/BE.
1995 Installation im Regionalspital Sitten/VS: Glasbilder, Spiegelbilder, Schriftbild und Malerei.
1995–1997 Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Farbe ROT: Untersuchungen, Studien und Malereien.
1997 Glasbild 'Zeichen der Liebe', Geschenk des Künstlers an die Kranken des Regionalspitals Sitten. Glasbild 'Sainte Claire d'Assise' in der Clinique Sainte Claire in Sierre/VS. Studienaufenthalt in Japan. Schenkungen an das kantonale Kunstmuseum in Sitten. Kulturpreis des Staates Wallis für 1997.
1998 Ausstellung im Rahmen von 'La Peinture Suisse', Fribourg
1999/2000 Ausstellungen in der Galerie Suisse, Strasbourg und der Galerie Esther Münger, Burgdorf.
2003 Ausstellung in der Galerie 'Alte Öle', Wilfried von Gunten, Thun.
2003 Ausstellung in der Fondation Moret, Martigny.
2005 Ausstellung im Kongresszentrum, Visp.
2007 Ausstellung in der Galerie Quai des Arts, Vevey.
2003 Ausstellung in der Fondation Moret, Martigny.
2004 Galerieausstellung Galerie Kongresszentrum, Visp.
2005–2010 Fortlaufende Weiterarbeit an den Zyklen und Zusammenarbeit mit dem Glaskünstler Michel Eltschinger.
2010 Einweihung der Glasbilder für die Fenster der evangelisch-reformierten Kirche an der Lenk.
2011 Retrospektive (1998–2011) im Cloître de St. Ursanne.
2011–2015 Trotz fortschreitender Demenzerkrankung des Künstlers behält er seinen Alltag (frühmorgens bis Mittag Arbeit im Atelier, Nachmittags Beschäftigung mit Philosophie, Kunst und Zeitgeschehen) ungebrochen bei und ist bildnerisch sehr produktiv.

Nach dem Tod von Gottfried Tritten 2015 wurde sein bildnerischer Nachlass unter seinen beiden Töchtern aufgeteilt. Der Teil, der an Sibylle Tritten ging, wird nun von der Galerie Artiz kuratiert.
Sein hinterlassenes Werk wird in verschiedenen Ausstellungen an die Öffentlichkeit gebracht werden.
Am Werk Interessierte können sich jederzeit bei der Galerie Artiz melden, um eine Besichtigung zu vereinbaren.
Neben den Werken des Künstlers beherbergt die Galerie auch einen Teil der Sammlung, die er durch den Kontakt mit anderen Künstlern erworben hat.
Die meisten der Werke können auch erworben werden. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Mehr erfahren (momentan im Aufbau)Bilder|Auswahl
- Gottfried Tritten, Selbstbildnis, blau, ca. 1983, 80x80cm, Acryl & Aquacryl auf Novopan
- Zeichen Text, Gottfried Tritten
- Gottfried Tritten, Bildnis meiner Mutter, 1984-86, 170x114cm, Acryl, Pastell & Oel auf Fotoleinen
- Gottfried Tritten, Nach einem fliegenden Vogel – oder: Flug, 1949, 63x58cm, Tempera auf Papier
- Gottfried Tritten, Berg der Erregung / Montagne de l’irritation (Niesen), 1980-86, 235x200cm, Acryl, Pastell & Oel auf Leinwand
- Gottfried Tritten, Ohne Titel (Wildstrubel), ca. 2005, 54X68CM, Aquarell & Aquatec auf Aquarellpapier
- Gottfried Tritten, Hand IV – Phrisso(s), 1984, 86x86cm, Siebdruck 1/20 auf Aquarellpapier
- Gottfried Tritten, Landschaft aus der Landschaft – Wildstrubel, 2006, 57x48cm, Aquacryl und Aquatec auf Papier auf Novopan
- Gottfried Tritten, An Ischtar, 1993-94, 140x200cm, Acryl, Asche & Oel auf Leinwand
- Gottfried Tritten, Der graue Berg, 1984-86, 180x180cm, Acryl & Oel auf Leinwand
- Gottfried Tritten, Spiegelung (Vorderseite), 1982-87, 180x180cm, Acryl & Oel auf Leinwand
- Gottfried Tritten, Spiegelung (Rückseite), 1982-87, 180x180cm, Acryl & Oel auf Leinwand
- Gottfried Tritten, Landschaft innen und aussen (Rote Zeichen), 2001, 120x160cm, Acryl, Pastell & Oel auf Leinwand
- Signatur Gottfried Tritten